Fachtag: 25. September 2025
„Verstehen verbindet:
Dolmetschen & Mehrsprachigkeit für faire Chancen“

Sprache verbindet
Mehrsprachigkeit ist eine wertvolle Ressource – für Kinder, ihre Familien und Bildungseinrichtungen. Gleichzeitig ist Sprachmittlung sehr wichtig: Wenn Eltern und Fachkräfte nicht dieselbe Sprache sprechen, ermöglichen Dolmetschende die Kommunikation.
So können Familien bestmöglich unterstützt werden. Sprachmittlung kann Vertrauen schaffen, stärkt das gemeinsame Verständnis für das Kind und hilft dabei, Missverständnisse und Vorurteile abzubauen. Auch die aktuellen Hamburger Bildungsleitlinien unterstreichen zum ersten Mal, wie wichtig gedolmetschte Elterngespräche sind.
Was erwartet Sie?
Bei unserem Fachtag bringen wir Dolmetschende und pädagogische Fach- und Leitungskräfte der Frühen Bildung zusammen. Gemeinsam mit Ihnen und Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis möchten wir zentrale Fragen besprechen:
- Wie können pädagogische Fachkräfte Mehrsprachigkeit gezielt fördern?
- Wie kann die Zusammenarbeit zwischen pädagogischen Fachkräften und Dolmetschenden gut gelingen?
- Welche Strukturen brauchen Einrichtungen der Frühen Bildung, um Sprachmittlung nachhaltig zu verankern?
Freuen Sie sich auf praxisnahe Workshops, interessante Fachvorträge, Unterhaltung und Raum für Austausch und Vernetzung.
Anmeldeschluss ist der 28.08.2025.

Marjan van Harten begleitet uns als Moderatorin durch den Fachtag.
Sie ist Diplom-Sozialarbeiterin und hat im Bundesprogramm
„Kita-Einstieg“ als Bildungsreferentin zu den Themen Vielfalt und Mehrsprachigkeit im Kita-Alltag gearbeitet.
Freiberuflich moderiert sie Fachtage und Veranstaltungen und ist als Diversitäts-Trainerin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf transkulturellem Arbeiten.
Programmübersicht
08:30 Uhr
Einlass und Ankommen
09:15 Uhr
Beginn der Veranstaltung – Begrüßung durch FrüBiS
09:30 – 12:00 Uhr
Impulsvorträge
Diversitätssensibilität in Gesellschaft und Bildungsinstitutionen
> Mehr erfahren
Sprachmittlung in der Frühen Bildung effizient organisieren
> Mehr erfahren
Kurze Pause
Mehrsprachigkeit in der Frühen Bildung – Befunde, Herausforderungen und Perspektive
> Mehr erfahren
12:00 Uhr
Mittagspause mit vegetarisch, veganem Imbiss
13:00 – 15:00 Uhr
Workshops
- Perspektiven im Dialog
> Mehr erfahren - Verständnis schaffen, Grenzen wahren
> Mehr erfahren - Bessere Verständigung durch Einfache Sprache
> Mehr erfahren - Mehrsprachiges Aufwachsen aus der Perspektive von Eltern
> Mehr erfahren - Sprachstandsdiagnosen mit Serious Games und KI
> Mehr erfahren
15:00 Uhr
Kurze Pause mit Kaffee & Kuchen
15:25 Uhr
Stimmen aus der Praxis
15:40 Uhr
„Keine Angst, ich kann Deutsch!“
> Mehr erfahren
16:00 Uhr
Abschluss des Fachtags
16:15 Uhr
Ende der Veranstaltung
Während des Einlasses und der Mittagspause findet ein „Markt der Möglichkeiten“ statt. Ausstellende aus den Bereichen Dolmetschen und Mehrsprachigkeit stellen sich hier vor.
Programmübersicht
08:30 Uhr
Einlass und Ankommen
09:15 Uhr
Beginn der Veranstaltung – Begrüßung durch FrüBiS
09:30 – 12:00 Uhr
Impulsvorträge
Diversitätssensibilität in Gesellschaft und Bildungsinstitutionen
> Mehr erfahren
Sprachmittlung in der Frühen Bildung effizient organisieren
> Mehr erfahren
Kurze Pause
Mehrsprachigkeit in der Frühen Bildung – Befunde, Herausforderungen und Perspektive
> Mehr erfahren
12:00 Uhr
Mittagspause mit vegetarisch, veganem Imbiss
13:00 – 15:00 Uhr
Workshops
- Perspektiven im Dialog
> Mehr erfahren - Verständnis schaffen, Grenzen wahren
> Mehr erfahren - Bessere Verständigung durch Einfache Sprache
> Mehr erfahren - Mehrsprachiges Aufwachsen aus der Perspektive von Eltern
> Mehr erfahren - Sprachstandsdiagnosen mit Serious Games und KI
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15:00 Uhr
Kurze Pause mit Kaffee & Kuchen
15:25 Uhr
Stimmen aus der Praxis
15:40 Uhr
„Keine Angst, ich kann Deutsch!“
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16:00 Uhr
Abschluss des Fachtags
16:15 Uhr
Ende der Veranstaltung
Während des Einlasses und der Mittagspause findet ein „Markt der Möglichkeiten“ statt. Ausstellende aus den Bereichen Dolmetschen und Mehrsprachigkeit stellen sich hier vor.
Impulsvorträge
9:30 – 12:00 Uhr
1. Impulsvortrag: Diversitätssensibilität in Gesellschaft und Bildungsinstitutionen
In seinem Vortrag spricht Prof. Dr. Karim Fereidooni darüber, wie in unserer Gesellschaft und in unterschiedlichen Bildungsinstitutionen bestimmte Vorstellungen von „Normalität“ entstehen. Er macht deutlich, welche Probleme dabei entstehen können – denn durch diese Vorstellungen können Menschen ausgeschlossen werden. Außerdem stellt er verschiedene Theorien und Studien zum Thema Diversitätssensibilität vor. Er zeigt Maßnahmen, die darauf angelegt sind, mit Diversität konstruktiv umzugehen.

Referent
Prof. Dr. Karim Fereidooni ist Professor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Rassismuskritik in pädagogischen Institutionen, Schulforschung und Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft und Diversitätssensible Lehrer*innenbildung.
2. Impulsvortrag: Sprachmittlung in der Frühen Bildung effizient organisieren

Referent
Bernd Meyer ist Professor für Interkulturelle Kommunikation an der Universität Mainz. Er gehört zu den wichtigsten Experten für Sprachmittlung in Deutschland. In seiner aktuellen Veröffentlichung „Sprachmittlung in öffentlichen Einrichtungen. Handreichungen für die Praxis“ (2023, zusammen mit Feyza Evrin, Peter Lang Verlag) gibt er viele praktische Hinweise zum professionellen Umgang mit Mehrsprachigkeit und Sprachbarrieren.
3. Impulsvortrag: Mehrsprachigkeit in der Frühen Bildung – Befunde, Herausforderungen und Perspektiven
Im Mittelpunkt dieses Vortrags steht der Umgang mit Mehrsprachigkeit in Kindertageseinrichtungen. Dabei greift er diese Fragen auf:
- Welche Handlungsansätze werden aktuell in der Wissenschaft untersucht?
- Wie kann ein diversitätssensibler Umgang mit Mehrsprachigkeit aussehen?
- Welche Rolle spielt dabei die Zusammenarbeit mit Eltern?
- Und wie kann das Konzept des „pädagogischen Translanguaging“ in der Interaktion zwischen Fachkräften und Kindern praktisch umgesetzt werden?
Der Vortrag stellt aktuelle Forschungsergebnisse vor und verbindet sie mit den Herausforderungen aus der Praxis. Dabei werden auch Perspektiven aufgezeigt, wie ein produktiver Umgang mit Mehrsprachigkeit in der Frühen Bildung gelingen kann.

Referentin
Prof.in Dr. Drorit Lengyel ist Professorin für Erziehung und Bildung in multilingualen Kontexten an der Universität Hamburg. Sie hat zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt. Dazu gehören Projekte zum Zweitspracherwerb in der Kita, zur sprachlichen Bildung unter Berücksichtigung von Mehrsprachigkeit, zur Interaktionsqualität und zur Professionalisierung in der Frühen Bildung. Seit über 20 Jahren ist sie auch in der Fort- und Weiterbildung von pädagogischen Fach- und Lehrkräften aktiv. Unter anderem hat sie einen Kurs zu den „Grundlagen der Sprachbildung“ für die digitale Fortbildungsreihe des bundesweiten Programms „Bildung in Sprache und Schrift – BiSS“ entwickelt.
Workshops
13:00 – 15:00 Uhr
1. Workshop: Perspektiven im Dialog – gemeinsam Kommunikation ermöglichen
Zielgruppe:
Dolmetschende und pädagogische Fach- und Leitungskräfte
In diesem Workshop werden pädagogische Fachkräfte und Dolmetschende die Chance haben praxisnah gemeinsam Fragen und Herausforderungen zum Thema gedolmetschte Gespräche in der Frühen Bildung zu bearbeiten.
Folgende Eckpunkte gedolmetschter Gespräche werden dabei besonders beleuchtet:
- Berufsethische Prinzipien des Dolmetschens,
- Rollenverständnisseund
- Verantwortlichkeiten in gedolmetschten Gesprächen.

Referent
Marvin Lüdemann hat in Kairo und Leipzig Konferenzdolmetschen und Fachübersetzen für die Sprachkombination Arabisch-Deutsch im Master studiert. Er ist allgemein beeidigter Gerichtsdolmetscher und Übersetzer für die arabische Sprache und Mitglied im Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer. Marvin Lüdemann bietet Fortbildungen und Workshops an, um die Herausforderungen des Dolmetschens im Gemeinwesen zu beleuchten und Instrumente zu vermitteln, mit denen die Potenziale gedolmetschter Gespräche voll ausgeschöpft werden können.
2. Workshop: Verständnis schaffen, Grenzen wahren: Die Herausforderung beim Dolmetschen zwischen verschiedenen (Denk)Systemen
Zielgruppe:
Dolmetschende
Am Beispiel des Konzeptes der „Frühförderung“ zeigt eine Dolmetschinszenierung, warum berufsethische Prinzipien wie Transparenz und Allparteilichkeit wichtig sind. Dabei wird gezeigt, wie man erklärend aber nicht einmischend dolmetschen kann bzw. sollte. Es wird auch deutlich gemacht, welche Grenzen die Rolle und Aufgabe von Dolmetschenden hat.
Für die Teilnahme an diesem Workshop sollten Teilnehmende Fachbegriffe aus dem Bereich „Frühförderung“ bereits kennen.

Referentin
Rita Loumites ist vereidigte Gerichtsdolmetscherin und Übersetzerin für Rumänisch. Sie arbeitet außerdem als Dolmetscherin im Gemeinwesen und ist Dolmetschtrainerin.
3. Workshop: Bessere Verständigung durch Einfache Sprache
Zielgruppe:
pädagogische Fach- und Leitungskräfte. Kann auch von Dolmetschenden besucht werden.
In diesem Workshop werden das Konzept und die Potenziale von Einfacher Sprache beleuchtet.
Einfache Sprache ist ein wichtiges Mittel zur besseren Verständigung mit unterschiedlichen Zielgruppen. Sie erleichtert sprachmittlungsgestützte Gespräche, den Umgang mit Übersetzungstools und auch die direkte Kommunikation mit Eltern, schriftlich wie mündlich.
Wir besprechen die Grundregeln Einfacher Sprache sowie Möglichkeiten und Herausforderungen der Anwendung und üben uns darin.

Referentin
Lena Jehle hat Soziologie und Migrationswissenschaften studiert. Ihre Leidenschaft für Sprache(n) führte sie auch zur Sprachmittlung. Schon lange ist sie selbst ehrenamtliche Sprachmittlerin und seit 2019 bundesweit als Sprachmittlungs-Trainerin tätig.
4. Workshop: „Die Sprache soll den Kindern als Anker dienen“. Mehrsprachiges Aufwachsen aus der Perspektive von Eltern
Zielgruppe:
pädagogische Fach- und Leitungskräfte
Im Mittelpunkt dieses Workshops steht die Zusammenarbeit zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften zum Thema Mehrsprachigkeit und sprachliche Bildung. Obwohl dabei eine Kommunikation „auf Augenhöhe“ als sehr wichtig gilt, wird Mehrsprachigkeit in Bildungseinrichtungen oft negativ gesehen und als „Bildungsrisiko“ betrachtet.
Im Workshop werden Forschungsergebnisse über die Sicht von Eltern auf das mehrsprachige Aufwachsen ihrer Kinder vorgestellt. Danach besprechen wir, wie Sprache mit Zugehörigkeit und Identitätsbildung verbunden ist, welche Vorstellungen über „normale“ Sprachfähigkeiten in der Migrationsgesellschaft bestehen, und wie Kitas die Vorstellungen und Wünsche der Eltern besser aufnehmen können.

Referentin
Janne Braband ist Diplompädagogin und hat zum Thema Mehrsprachigkeit in der frühen Kindheit promoviert. In ihrer Dissertation untersuchte sie die Vorstellungen von mehrsprachigen Eltern und Kitafachkräften über mehrsprachiges Aufwachsen. Sie vermittelt das Thema Mehrsprachigkeit in Vorträgen und Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte sowie in verschiedenen Studiengängen.
5. Workshop: Sprachstandsdiagnosen mit Serious Games und KI: kindgerecht und kinderleicht
Zielgruppe:
pädagogische Fach- und Leitungskräfte
Die WUSCHEL-App stellt spielerisch mit authentischer Sprache die sprachlichen Potentiale von Kindern im Alter von viereinhalb bis sechs Jahren fest. Dabei fühlen sich die Kinder nicht wie bei einem (einschüchternden) Test. Die Durchführung der Sprachstandsdiagnose ist unkompliziert und erfordert von den Erzieherinnen und Erziehern keine speziellen Fachkenntnisse. Die App nimmt die Sprache der Kinder auf und nutzt teilautomatische Transkription sowie KI-basierte Analysen, um zu prüfen, ob die Kinder Förderbedarf haben. Die App lässt sich gut mit alltagsintegrierten und additiven Fördermöglichkeiten verbinden.
In diesem Workshop wird die Nutzung der App gemeinsam ausprobiert.
Referentin
Sarah Faidt promovierte an der Universität Basel im Bereich Erstspracherwerb des Deutschen. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind: Kindlicher Spracherwerb (im Kontext von Mehrsprachigkeit) und frühe Sprachstandsermittlung. Weitere Arbeitsbereiche sind: Koordination für den Wuschel-Verein (wuschel-app.de) und Projektmanagement für digitale Bildungsangebote.

Referent
Jörg-Matthias Roche ist Professor em. für Deutsch als Fremdsprache an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Assoziierter Professor an der Deutsch-Jordanischen Hochschule Amman. Er ist Direktor des Internationalen Forschungszentrums Chamisso (IFC). Seine Forschungsschwerpunkte sind Sprachenerwerb, Mehrsprachigkeit, interkulturelle Kommunikation, Wissenschaftssprache sowie die Didaktik von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache.
Keine Angst, ich kann Deutsch!

Sulaiman Masomi
Schriftsteller, Poetry Slammer, Rapper, Comedian, Kabarettist, Wortakrobat oder nur Afghane?
Sulaiman Masomi ist wie Schrödingers Katze: Alles und Nichts zugleich. Wenn Sulaiman Masomi die Bühne betritt, wird es nicht selten still im Saal. Zu groß ist die Angst, eines seiner Worte zu verpassen. Doch schon nach wenigen Sätzen löst sich die Spannung in allgemeiner Heiterkeit auf, denn die Menschen mögen ihn. Vielleicht wegen seiner authentischen Art.
Seine Geschichten über sein Leben als Migrant in Deutschland und über die alltäglichen Dinge und Absurditäten des Alltags erzählt Sulaiman Masomi stets mit viel Witz und einer großen Portion Charme.
Seine Stücke, die von lustig bis traurig und von inspirierend bis nachdenklich reichen, illustrieren den Facettenreichtum seiner Sprachkunst. Immer mit viel Liebe zum Detail und sprachlicher Brillanz.
Der studierte Literaturwissenschaftler, Medienwissenschaftler und kulturwissenschaftlicher Anthropologe hat seine Passion zum Beruf gemacht: Das Wort und die Menschen. Und wo kann man das besser vereinen als auf den Bühnen der Welt.