Alles rund um den Fachtag am 25. September 2025

„Verstehen verbindet:
Dolmetschen & Mehrsprachigkeit für faire Chancen“

Graphic recording © Sri Hartini Santo

Sprache verbindet

Mehrsprachigkeit und Sprachmittlung im Fokus – Rückblick auf den Fachtag

Mehrsprachigkeit ist eine wertvolle Ressource – für Kinder, ihre Familien und Bildungseinrichtungen. Gleichzeitig spielt Sprachmittlung eine zentrale Rolle: Wenn Eltern und Fachkräfte nicht dieselbe Sprache sprechen, ermöglichen Dolmetschende die Verständigung. Auch die Hamburger Bildungsleitlinien betonen erstmals ausdrücklich die Bedeutung gedolmetschter Elterngespräche.

Am 25.09.2025 haben wir Dolmetschende sowie pädagogische Fach- und Leitungskräfte der Frühen Bildung zusammengebracht. Im Mittelpunkt standen Fragen wie:

  • Wie können pädagogische Fachkräfte Mehrsprachigkeit gezielt fördern?
  • Wie gelingt die Zusammenarbeit zwischen Fachkräften und Dolmetschenden?
  • Welche Strukturen brauchen Einrichtungen der Frühen Bildung, um Sprachmittlung nachhaltig zu verankern?

Nach einer Videobotschaft von Dr. Dirk Bange (Behörde für Schule, Familie und Berufsbildung) und der Begrüßung durch die Moderatorin Marjan van Harten sowie die FrüBiS-Projektleitung Amelie Kruft eröffneten inspirierende Impulsvorträge von Prof. Dr. Karim Fereidooni, Prof. Dr. Bernd Meyer und Prof.in Dr.in Drorit Lengyel den Tag. Bereits beim Einlass konnten die Teilnehmenden den Markt der Möglichkeiten besuchen – eine Ausstellung mit Materialien, Methoden und Praxisbeispielen. In der Mittagspause bot ein leckeres Catering von Chickpeace Zeit für Austausch und eine weitere Gelegenheit, den Markt zu erkunden.

Am Nachmittag vertieften fünf Workshops praxisnahe Themen – von Einfacher Sprache über Elternperspektiven bis hin zu digitalen Ansätzen mit KI. Abgerundet wurde der Tag durch Stimmen aus der Praxis und eine stimmungsvolle Performance von Sulaiman Masomi.

Der Fachtag hat gezeigt: Sprachmittlung ist ein entscheidender Schlüssel, um Familien bestmöglich zu unterstützen. Sprachmittlung schafft Vertrauen, Verständnis und faire Chancen für Kinder und Familien. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben!

Impulsvorträge

Prof. Dr. Karim Fereidooni: Diversitätssensibilität in Gesellschaft und Bildungsinstitutionen

In seinem Vortrag sprach Prof. Dr. Karim Fereidooni darüber, wie in unserer Gesellschaft in unterschiedlichen Bildungsinstitutionen bestimmte Vorstellungen von „Normalität“ entstehen. Er machte deutlich, welche Probleme dabei entstehen können – denn durch diese Vorstellungen können Menschen ausgeschlossen werden. Außerdem stellte er verschiedene Theorien und Studien zum Thema Diversitätssensibilität vor. Er zeigte Maßnahmen, die darauf angelegt sind, mit Diversität konstruktiv umzugehen.

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Karim Fereidooni
Prof. Dr. Karim Fereidooni: (Foto: Nils vom Lande)
Prof. Dr. Bernd Meyer: Sprachmittlung in der Frühen Bildung effizient organisieren
In seinem Vortrag zeigte Prof. Dr. Bernd Meyer, dass Verständigung nicht alles ist, aber dass ohne Verständigungsmöglichkeiten alles nichts ist. Es wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Sprachbarrieren überwunden werden können und die Kommunikation mit Personen mit geringen Deutschkenntnissen gelingen kann. Vorgestellt wurden verschiedene Möglichkeiten: Sprachmittlungsdienste, mehrsprachige Begleitpersonen und Kolleg*innen oder auch Übersetzungsapps. Wichtig ist, genau zu prüfen, wie gut diese Hilfen im Alltag funktionieren – damit Missverständnisse und Kommunikationsbrüche vermieden werden.

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Bernd Meyer
Prof. Dr. Bernd Meyer: (Foto: Privat)
Prof.in Dr.in Drorit Lengyel: Mehrsprachigkeit in der Frühen Bildung - Befunde, Herausforderungen und Perspektiven
Im Vortrag stellte Prof.in Dr.in Drorit Lengyel aktuelle Forschungsergebnisse vor und verbindet sie mit den Herausforderungen aus der Praxis. Dabei wurden auch Perspektiven aufgezeigt, wie ein produktiver Umgang mit Mehrsprachigkeit in der Frühen Bildung gelingen kann.

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Drorit Lengyel
Prof.in Dr.in Drorit Lengyel: (Foto: Privat)

Workshops

Marvin Lüdemann: Perspektiven im Dialog – gemeinsam Kommunikation ermöglichen

In dem Workshop von Marvin Lüdemann hatten pädagogische Fachkräfte und Dolmetschende die Chance praxisnah gemeinsam Fragen und Herausforderungen zum Thema gedolmetschte Gespräche in der Frühen Bildung zu bearbeiten.

Eindrücke vom Workshop

Workshop Impression Querformat 1
Workshop Impression Querformat 2

Workshop Impression Hochformat 1
Workshop Impression Hochformat 2
Workshop Impression Hochformat 3
Marvin Lüdemann
Marvin Lüdemann: (Foto: Privat)
Rita Loumites: Verständnis schaffen, Grenzen wahren: Die Herausforderung beim Dolmetschen zwischen verschiedenen (Denk)Systemen

Am Beispiel des Konzepts der „Frühförderung“ zeigte eine Dolmetschinszenierung, warum berufsethische Prinzipien wie Transparenz und Allparteilichkeit wichtig sind. Dabei wurde gezeigt, wie man erklärend, aber nicht einmischend dolmetschen kann, bzw. sollte. Rita Loumites machte in ihrem Workshop deutlich, welche Grenzen die Rolle und Aufgabe von Dolmetschenden hat.

Eindrücke vom Workshop

Workshop Rita Loumites Querformat 1
Workshop Rita Loumites Querformat 2
Workshop Rita Loumites Querformat 3

Workshop Rita Loumites Hochformat 2
Workshop Rita Loumites Hochformat 3
Workshop Rita Loumites Hochformat 1
Rita Loumites
Rita Loumites: (Foto: Privat)
Lena Jehle: Bessere Verständigung durch Einfache Sprache

Einfache Sprache ist ein wichtiges Mittel zur besseren Verständigung mit unterschiedlichen Zielgruppen. Sie erleichtert sprachmittlungsgestützte Gespräche, den Umgang mit Übersetzungstools und auch die direkte Kommunikation mit Eltern, schriftlich wie mündlich.

Lena Jehle sprach in ihrem Workshop die Grundregeln Einfacher Sprache sowie Möglichkeiten und Herausforderung der Anwendung an. Im Anschluss konnten die Teilnehmenden in Übungen das Erlernte umsetzen.

Lena Jehle
Lena Jehle: (Foto: Privat)
Janne Braband: „Die Sprache soll den Kindern als Anker dienen“. Mehrsprachiges Aufwachsen aus der Perspektive von Eltern

Im Workshop von Janne Braband wurden Forschungsergebnisse über die Sicht von Eltern auf das mehrsprachige Aufwachsen ihrer Kinder vorgestellt. Danach ging es darum, wie Sprache mit Zugehörigkeit und Identitätsbildung verbunden ist, welche Vorstellungen über „normale“ Sprachfähigkeiten in der Migrationsgesellschaft bestehen, und wie Kitas die Vorstellungen und Wünsche der Eltern besser aufnehmen können.

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Janne Braband
Janne Braband: (Foto: Privat)
Sarah Faidt & Jörg-Matthias Roche: Sprachstandsdiagnosen mit Serious Games und KI: kindgerecht und kinderleicht

Die WUSCHEL-App stellt spielerisch mit authentischer Sprache die sprachlichen Potentiale von Kindern im Alter von viereinhalb bis sechs Jahren fest. Dabei fühlen sich die Kinder nicht wie bei einem (einschüchternden) Test. Die Durchführung der Sprachstandsdiagnose ist unkompliziert und erfordert von den Erzieherinnen und Erziehern keine speziellen Fachkenntnisse. Die App nimmt die Sprache der Kinder auf und nutzt teilautomatische Transkription sowie KI-basierte Analysen, um zu prüfen, ob die Kinder Förderbedarf haben. Die App lässt sich gut mit alltagsintegrierten und additiven Fördermöglichkeiten verbinden.
In dem Workshop wurde die Nutzung der App gemeinsam ausprobiert.

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Sarah Faidt

Sarah Faidt: (Foto: Privat)

Jörg Roche

Jörg Roche: (Foto: Privat)

Stimmen
aus der Praxis

  • Stetige Sprachmittlung
  • Respekt & Transparenz
  • Gemeinsame Vorbereitung
  • Vorbild Leitungskräfte
  • Regelhafte Finanzierung

Markt der
Möglichkeiten

  • Bücherhallen Hamburg
  • Fördern & Wohnen AöR
  • Kita-Einstieg Hamburg
  • Kita Melanchthon
  • SEGEMI e.V.

Comedian
Sulaiman Masomi

  • Authentisch & charmant
  • Sprachliche Brillanz
  • Witz & Tiefgang
  • Geschichten aus dem Alltag
  • Liebe zum Wort

Galerie

Fotos © China Hopson

Feedback zum Fachtag

„Es war eine rundum interessante, erkenntnisreiche und unterhaltsame Tagung! Toll organisiert, leckeres Essen, wunderbare Location! Danke dem Team!“
„Eine toll organisierte Veranstaltung bis ins Kleinste.“
„Ich habe sehr viel Input vom Fachtag mitgenommen. Vielen lieben Dank.“
„Mir hat die Veranstaltung viel Spaß gemacht und ich habe einige Dinge gelernt.“
„Das habt Ihr wirklich wieder ganz toll gemacht, von den Gästen/Referent:innen über das leckere Mittagessen bis hin zu dem wirklich schönen Raum und der gelungenen Moderation.“
„Ich möchte mich für diesen rundum gelungenen Fachtag bedanken! Solche besonderen Tage, mit interessantem Input, tollen Begegnungen und einem fantastischen Mittagessen, stimmen eine Fachkraft wie mich sehr versöhnlich, mit den doch prekären Bedingungen unter denen wir teilweise arbeiten müssen.“
„Vielen Dank nochmal für den super angenehmen und wirklich gut organisierten Tag, an alles gedacht.“
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